Tod eines kleinen Vogels

[Tautropfen]

Ich habe gestern einen Vogel gefunden, der noch ein Baby war. Vermutlich gerade mal einen Tag alt... er muss aus dem Nest unterm Dach unserer Nachbarin gefallen sein - für uns auch mit Leiter unerreichbar.
Ich bin die ganze Nacht wach geblieben und habe versucht ihn zu füttern und zu wärmen. Er hat dauernt gepiepst, geschrieen und versucht zu essen. Gegen 4.00 Uhr Morgens wurde er sehr schwach.
Beim Tierarzt ging es ihm kurz besser, dann ist das arme Baby gestorben.


Ich sitze nun hier hinter meinem Laptop und frage mich was ich falsch gemacht habe. Ich habe einmal ein Vogelbaby zum Tierarzt gebracht. Das war schon größer und wurde in die Vogelauffangstation gebracht, wo es sich prächtig entwickelt hat. Das hier, hatte keine Chance und ich frage mich: bin ich schuld daran? War ich zu grob? zu wenig disponibel? War ich zu ungeschickt, körperlich zu kühl? etwa gleichgültig? Oder war dies sein oder ihr Schicksal?
Mein Tierarzt hat sich sehr liebevoll um das Vögelchen gekümmert, wie auch um alle anderen von mir gebrachten Tiere. Aber dieses Lebewohl schmeckt bitter. Ich fühle mich schuldig.

Wie geht ihr mit dem Tod eines Tieres um? Kennt ihr solche Situationen? Wart ihr in solchen Situationen? Ich wär echt froh über Antworten.
Alles Liebe!
Tau

[Tigerin]

Oje, das tut mir leid, @Tautropfen, das arme Vögelchen. 

Ich bin kein Tierarzt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du etwas falsch gemacht hast. Es ist leider so, dass manche Tiere es überleben wenn sie verletzt gefunden werden, und andere aber nicht. 

Ich glaube wenn du gleichgültig oder kühl gewesen wärst, hättest du dem Vogel ja gar nicht erst geholfen, das kanns demnach nicht sein.

Was sagte denn der Tierarzt?

Leicht ist sowas nie, ich habe gehört, dass eine Beerdigung für das Tier einem helfen soll und damit erweist man dem Tier die letzte Ehre.

[Tautropfen]

Oje, das tut mir leid, @Tautropfen, das arme Vögelchen. 

Ich bin kein Tierarzt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass du etwas falsch gemacht hast. Es ist leider so, dass manche Tiere es überleben wenn sie verletzt gefunden werden, und andere aber nicht. 

Ich glaube wenn du gleichgültig oder kühl gewesen wärst, hättest du dem Vogel ja gar nicht erst geholfen, das kanns demnach nicht sein.

Was sagte denn der Tierarzt?

Leicht ist sowas nie, ich habe gehört, dass eine Beerdigung für das Tier einem helfen soll und damit erweist man dem Tier die letzte Ehre.

Hallo Tigerin und danke für die netten Worte  
Unser Tierarztduo (Ein Paar) ist unglaublich liebevoll und gefühlvoll mit Tieren. Normale Visiten für Haustiere bezahlt man mehr, aber dafür kümmern sie sich kostenlos um Wildtiere oder wenn es für die Person nicht bezahlbar ist, udg.

Er hat mir eine SMS geschrieben und gesagt, dass es leider oft passiert, dass sie nicht überleben. Aber, dass sie immer da sind, wenn wir sie brauchen und wenn wir ein Vögelchen. Das hat mich sehr berührt. Der bittere Nachgeschmack bleibt dennoch. Ja, leider kann man bei den Vögelchen mehr schlecht als recht machen und es ist äußerst schwer. Deswegen sollte man sie sofort zum Tierarzt bringen (aber nicht alle kümmern sich darum). Die Nahrung ist so dermaßen spezifisch, dass das absolute Notfall Dotter (hart gekocht) auch schon gefährlich ist aber ein Verhungern verhindern soll.

Mich hat diese Erfahrung aber auch mit Liebe erfüllt. Weil ein kleines Wesen und ich eine Bindung aufgebaut haben, weil ich mich darum gekümmert habe und weil die Reaktion vom Tierarzt so feinfühlig war.

Hätte ich mir nie gedacht, dass Tod mit so viel Liebe verbunden sein kann.
LG
Tau

[Tiffi]

Liebe Tautropfen,
Du warst doch mal mit dem Hund spazieren und hast diesen Tierschädel gefunden. Ich meine mich zu erinnern, daß Du damals zum Fundort gezogen wurdest.
Hier ist es doch auch so.
Es sollte so sein.

Wenn uns etwas so stark in Anspruch nimmt, daß man noch lange daran denken muß, dann entwickeln wir uns für etwas "Anderes" weiter.
LG

[Tautropfen]

Liebe Tautropfen,
Du warst doch mal mit dem Hund spazieren und hast diesen Tierschädel gefunden. Ich meine mich zu erinnern, daß Du damals zum Fundort gezogen wurdest.
Hier ist es doch auch so.
Es sollte so sein.

Wenn uns etwas so stark in Anspruch nimmt, daß man noch lange daran denken muß, dann entwickeln wir uns für etwas "Anderes" weiter.
LG

Hallo Tiffi!
Das ist gerade ein Eye-opener! Jetzt wo du es sagst, kann ich mich 1. wieder daran erinnern und 2. macht diese Logik wirklich Sinn. Der Tod begegnet mir sehr häufig, egal wie genau. Das mit dem kleinen Vögelchen war vielleicht einfach viel mehr "greifbarer" bzw. realistischer. Das hat am Anfang ja noch gelebt und wir wollten es durchbringen, was dann leider nicht funktioniert hat. Vielleicht hat die Trauer darüber das Thema "Tod" an sich verschleiert. Ich frage mich langsam aber wirklich ob ich in dem Bereich Tod eine Aufgabe habe. Weißt du, so in Richtung darüber schreiben/berichten/channeln, udg. Ich weiß es nicht und erst jetzt komme ich wieder langsam in das Thema hinein.
Danke dir!
Glg Tau!

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